Die Grenzen des Möglichen überschreiten

Kategorien:

Kim Stanley Robinson legt am 6. Oktober 2020 sein Buch über „das gute Anthropozän“ vor. Der Roman „The Ministry for the Future“ (2020) schildert die komplexen politischen, finanziellen und persönlichen Verwicklungen bei der Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Die spannungsgeladene Erzählung verfolgt parallel mehrere Handlungsstränge. Diese erscheinen zunächst über weite Strecken als unvereinbar und unlösbar, bis schließlich der Gordische Knoten der Handlungsblockade durchtrennt wird. Der Schluss des Romans ist versöhnlich, verständlich, nachvollziehbar und hoffungsvoll, ganz im Sinne der konkreten Utopie von Ernst Bloch. So könnte das neue Buch von Kim Stanley Robinson eigentlich auch so heißen, wie das Hauptwerk von Ernst Bloch, „das Prinzip Hoffnung“ (1947), geschrieben in und nach dem zweiten Weltkrieg in den Jahren 1938 bis 1947, eigentlich hätte heißen sollen – und wie es als Motto eigentlich auch für alle Erzählungen zum Thema Klimawandel in der Literatur lauten könnte:

“The Dreams of a better life”. “Die Träume von einem besseren Leben“.


Fritz Heidorn beschäftigt seit vielen Jahren mit der Analyse und Kritik von Literatur über Zukunft, Umweltschutz, Bildung, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Science-Fiction. Er hat dazu eine Reihe von Essays und drei Bücher im Verlag Dieter von Reeken, Lüneburg, vorgelegt. Zuletzt erschienen seine Bücher „Kurz vor ewig. Kosmologie und Science-Fiction“ (2016), „Demnächst oder Nie – Reisen zu fremden Welten“ (2018) und „Arthur C. Clarke – Jenseits des Möglichen“ (2019) im Verlag Dieter von Reeken, Lüneburg.